Kunst, Kalligraphie und Lettering

Einige der abgebildeten Werke können auch erworben werden. Bei Interesse bitte eine E-Mail schreiben an me@ann-kristin-iwersen.de.

Kalligraphie, Handlettering und realistische Kunst

 

„Was ist Kunst?“ – diese Frage treibt Menschen schon seit Jahrhunderten um, und wurde bekanntermaßen durch moderne und abstrakte Kunst noch einmal verschärft gestellt. Wenn das auch mein Dreijähriger machen kann, ist das dann Kunst? Das sind sicher Fragen, die in bestimmten Disziplinen – der Kunstwissenschaft, der Ästhetik – gestellt werden müssten; ich persönlich habe sie aber immer als relativ fruchtlos und uninteressant empfunden. Es gibt einige Kunstrichtungen, die mir gefallen und in denen mich auch produktiv bewege; andere, die mir zwar gefallen, in denen ich mich aber nicht produktiv bewege. Und generell gibt es Kunst, die mir gefällt und solche, die mir nicht gefällt. Es ist leider so banal. Hier möchte ich also, sozusagen, ein bisschen darüber sprechen, was mir gefällt und was mir nicht gefällt und was ich praktiziere. Vornehmlich aber werde ich über das sprechen, was mir gefällt, nämlich: Kalligraphie und Lettering, Wortkunst, grafische Kunst und realistische Kunst.

 

Was unterscheidet Kalligraphie, Lettering und Wortkunst?

Die Unterschiede zwischen Kalligraphie und Lettering (bzw. Handlettering) sind aus meiner Sicht nicht so groß, wie sie manchmal dargestellt werden. Natürlich: Mit Kalligraphie assoziieren wir in der Regel die Nutzung von klassischen Schriftarten zur Erstellung von „schön geschriebenen“ Texten. Bei Handlettering denken wir eher an Textmarker und hübsch bunt gestaltete Zitate für Instagram. Das eine ist konservativ und elegant, das andere weiblich, modern und meistens eher bunt. Trotzdem sind die Übergänge fließend.

Der Begriff „Wortkunst“ war ursprünglich relativ eng verbunden mit den Dadaisten, die zu den Expressionisten gehören, wobei sie sich dezidiert als „Anti-Kunst“ begriffen. Die durchweg expressionistischen, obwohl vom Futurismus jedenfalls in Teilen beeinflussten, Gedichte August Stramms werden dabei oft unter „Wortkunst“ gefasst. Die Nutzung der Worte soll im Leser bzw. im Hörer Assoziationen und Gefühle auslösen. Dafür wird die traditionelle Sprachform zerstört, um so diesem freien Assoziieren Raum zu geben. Da expressionistische Gedichte auch oft von eigenwilligen Zeilenumbrüchen, kreativem Satz und, insgesamt, freien Formungen des gedruckten Wortgebildes Gebrauch machen, ist eine Überschneidung mit bildender Kunst, Kalligraphie, Kunstgrafik und Illustration offenkundig.

Heute hat der Begriff „Wortkunst“ jedoch gänzlich an Kontur eingebüßt und wird oft einfach synonym für jeden kreativen Umgang mit Worten gebraucht, beispielsweise auch von Werbetextern (wenngleich deren Output kaum als Kunst zu bezeichnen ist). Vom Handlettering über den Kalligraphen bis hin zum Dichter oder einfach Schreiberling: Sie alle nennen ihre Erzeugnisse heute „Wortkunst“. Das ist schade, weil der Begriff damit alles und nichts bezeichnet; andererseits kann man es auch positiv sehen und sagen: Es ist eine Klammer für jeden kreativen Umgang mit dem Wort, wobei meistens (obschon nicht immer) eine im engeren Sinne visuelle Komponente enthalten ist. Ich persönlich etwa würde einen Werbetext, den ich schreibe, nicht als Wortkunst bezeichnen. Ich würde auch ein Gedicht oder eine Erzählung nicht als Wortkunst bezeichnen. Dafür müsste die visuelle Form des Gedichts oder der Erzählung eine entscheidende Komponente für diese Werke als Kunstwerke haben. Aber das ist nur meine persönliche Definition, und, wie gesagt, es geistert unter dem Begriff so ziemlich alles durch das Netz und die Regalmeter.

 

Kalligrafie und Lettering

Ich komme eigentlich von dem her, was man heute wohl gemeinhin als „Handlettering“ bezeichnen würde, aber ich mache das seit meiner Kindheit und der Zugang war rein intuitiv. Es gab damals keinen „Trend“ zum Lettering und auch nicht Bücher über Bücher, die Menschen die immer selben Schnörkel vermitteln. Ich habe einfach immer gerne mit Stift und Buchstaben rumgespielt, das war alles. In der Folge ist von mir auch wenig „Konventionelles“ zu erwarten.

Doch im Zuge meiner Auseinandersetzung mit dem Trend „Handlettering“, den ich für meinen Gebrauch schnell verworfen habe, ist auch mein praktisches Interesse an der Kalligraphie gewachsen. Im Germanistik-Studium war mein Schwerpunkt die mittelalterliche Literatur – entsprechend hat mich schon immer die Buchillumination fasziniert (Wen’s interessiert: Julia Bangert, @bookillumination auf Instagram, macht da wirklich tolle Sachen.).

 

Und nicht nur die europäische Kalligraphie begeistert mich, sondern gleichermaßen die arabische und chinesische Kalligraphie – kurzum, alles, wo mit Worten gestaltet wird, finde ich hochgradig spannend. Zwar will ich es auch mit der chinesischen und arabischen Kalligraphie noch versuchen, derzeit liegt aber mein Fokus in der persönlichen Weiterbildung darauf, die wichtigsten Schriften der europäischen Tradition sicher zu beherrschen – und kreativ damit umzugehen.

 

Realistische Malerei

Während ich abstrakte Kunst, abstrakte Bilder und moderne Kunst nicht grundsätzlich ablehne, habe ich immer mehr Interesse an gegenständlicher Malerei und Zeichnung gehabt. In der Malerei beeindrucken mich vor allem die französischen Impressionisten sowie in Teilen auch die Expressionisten. Den russischen Realismus, von dem ausgehend ich jedenfalls einige Grundlagen der realistischen Kunst erlernt habe, habe ich erst sehr spät entdeckt. Ich kann aber jedem nur empfehlen, sich Gemälde von Archip Kuindschi, Iwan Schischkin und Ilja Repin anzusehen und sie zu studieren. Obwohl ich nach wie vor auch die europäischen Meister sehr schätze, habe ich von den russischen Counterparts doch sehr viel mehr gelernt und sie dadurch auch besonders wertzuschätzen gelernt.

Ich muss zugeben, dass ich deutlich mehr zeichne als male, was damit zusammenhängt, dass mir der Stift als Instrument deutlich mehr liegt als der Pinsel. Aber in der Malerei gibt es für mich noch viel zu erkunden und erlernen – und wenn die Zeit da ist (das ist das Hauptproblem) will ich mich auch der Malerei mehr widmen.

 

Grafische Kunst

Ich habe mich eigentlich immer für Grafik und Illustration interessiert – insbesondere für Druckkunst und Illustration. Aber meine natürliche Neigung zur Detailversessenheit hat mich dann auf den Weg eher in Richtung realistische Kunst verschlagen, die ich aber auch für ein absolutes Muss als Grundlage erachte – und wo es bei mir definitiv noch Luft nach oben gibt.

Mein Interesse im Bereich grafischer Kunst gilt vor allem der Druckgrafik des sozialistischen Realismus bzw. des sowjetischen Realismus sowie klassischer japanischer Druckkunst, insbesondere Farbholzschnitten wie beispielsweise von Hiroshige, Hokusai und anderen. In der Illustration ziehen mich vor allem klare Formen, Farben und Flächen an. Im Moment arbeite ich an verschiedenen Illustrationsprojekten für eigene Bücher und das wird sicherlich auch dazu beitragen, dass ich dort meinen eigenen Stil noch weiterentwickeln und die Technik verfeinern kann.

 

Kann man Deine Kunst kaufen?

Kunst verkaufen und Bilder zählt nicht zu meinen zentralen Anliegen. Kunst-Drucke zu verkaufen wäre zwar eine Option, aber der administrative Aufwand ist schlicht zu hoch, das ganze Unterfangen kostet am Ende mehr als es einbringt. Von daher verkaufe ich Kunst nur auf Anfrage – schreiben Sie mir bei Interesse an einem konkreten Bild einfach eine E-Mail (s.o. oder über die Kontaktseite)!

Genauso sieht es aus mit Auftragsmalerei. Wie man sich denken kann, ist das Malen und Zeichnen nicht meine Haupteinnahmequelle. Entsprechend habe ich wenig Zeit dafür, und die nutze ich gerne, um einfach das zu malen, worauf ich Lust habe.

Wenn Sie aber ein konkretes Bild haben, dass Sie gerne umgesetzt haben würden, schaue ich gerne, ob ich es unterbringen kann. Bitte bedenken Sie aber bei der Wahl Ihres Motivs, dass ich keine Portraits, auch nicht von Tieren, anfertige. Mein besonderes Interesse gilt Blumen, Landschaft und Architektur, jenseits davon werde ich auch keine Aufträge annehmen.

In allem geht es mir vor allem um die Freude, die mir das Gestalten macht – und die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten. Da ich das Glück habe, mein Geld anderweitig zu verdienen, ist das Kommerzielle bei allen meinen künstlerischen Aktivitäten eher sekundär … und soll es auch bleiben.